Lass das mal die Schule machen…
Der Ernährungsreport 2019.
Pünktlich zum Jahresbeginn ist er wieder da! Der Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Ein flotter Blick verrät uns: Es scheint ganz gut zu stehen um unsere Ernährung – oder wenigstens um unsere Erwartungen daran.
Das einem sehr großen Teil der Bevölkerung der Geschmack beim Essen wichtig ist, ist ja verständlich. Das es dabei zudem knapp über 90% der Befragten auf die Gesundheit ankommt, ist hervorragend.
Wir essen abwechslungsreich, kochen ganz gerne, gehen aber auch gerne mal aus.
Und! Wir wünschen uns weniger Zucker in unseren Produkten. 84%, um genau zu sein, würden weniger Zucker in Fertigprodukten bevorzugen.
Soweit so gut.
Was mich aber verwundert ist die Aussage, dass sich 95% der Befragten dafür aussprechen, dass die Grundlagen gesunder Ernährung in der Schule erlernt werden sollen. Wenn denn das Thema Gesundheit bei der Ernährung so wichtig ist, warum ist es dann Aufgabe der Bildungseinrichtungen unseren Kindern dies zu vermitteln?
Grundsätzlich ist natürlich nichts dagegen einzuwenden, dass in der Schule auf gesunde Ernährung geachtet wird. Immerhin nehmen Kinder ja einen nennenswerten Teil ihrer Mahlzeiten dort ein. Ebenso wenig gibt es bei den Bemühungen zu bemängeln, dass über gesunde Ernährung gesprochen wird – ein wichtiger Anfang auf einem langen Weg.
Dumm nur, wenn diese Bemühungen nach der Frühstückspause, in welcher nur zu oft kleine Zuckerbomben aus den Brotbüchsen gezückt werden, passieren.
Lehrer und Erzieher können sich den Mund fusselig reden wenn in den Pausen Snacks und Mahlzeiten von Zuhause gemampft werden, welche mit gesund oft weniger zu tun haben als mit schnell, einfach und süß.
Das Problem besteht, aus unserer Sicht, darin, dass wir einmal mehr zu kleinen „Maulhelden“ werden, wenn es um unsere Ernährung geht. Wir haben zunehmend hohe Erwartungen daran, dass sich andere darum kümmern das wir uns gut ernähren.
Den kompletten Ernährungsreport 2019 gibt es hier.