Keto-Fasten und Anti Aging Effekte?
Das die ketogene Ernährung bei Normalgewicht eine beliebte Form der Ernährung ist, ist allgemein bekannt. Auch wenn wir diese als dauerhafte Ernährung nicht empfehlen, so können wir den gesundheitlichen Vorteilen der kurzzeitigen Ketose nichts entgegensetzten – wollen wir auch gar nicht. Aber kann Keto-Fasten einen Anti Aging Effekt auslösen? Klingt zu schön um wahr zu sein…
Klassisches Fasten
Fasten ist so alt wie wir Menschen selber. Unsere Vorfahren allerdings haben nicht wirklich freiwillig gefastet. Auch standen gesundheitliche Aspekte nicht unbedingt im Vordergrund. Glücklicherweise haben sich die Zeiten aber geändert und wir fasten heute teils aus religiösen und teils aus gesundheitlichen Gründen. Allerdings hat auch hier die Medaille zwei Seiten.
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Varianten des Fastens. Die wohl bekannteste ist das Intervallfasten – oder intermittierende Fasten. Hierbei ist das 16:8-Schema das beliebteste. Aber nur weil diese Variante beliebt ist, ist sie noch lange nicht die Beste. Vorteile gibt es natürlich auch hier. Allerdings hängen diese zu einem großen Teil von den verbleibenden acht Stunden ab. Wer hier z.B. etwas unvorsichtig mit den Kohlenhydraten ist, bei dem ist der Körper während der 16 Fastenstunden hauptsächlich mit dem Leeren der Glykogenspeicher beschäftigt. Das ist nicht schlecht, minimiert aber die gesundheitlichen Vorteile des Fastens.
Eine weitere Alternative ist das 5:2-Fasten. Durchaus auch eine beliebte und machbare Variante. An fünf Tagen darf relativ normal gegessen werden. An zwei Tagen wird gefastet. Natürlich sollte auch hier an den fünf normalen Tagen darauf geachtet werden, was gegessen wird. Zucker bzw. Kohlenhydrate sollten natürlich gemieden werden.
Weitere Varianten sind das Basenfasten, das Saftfasten und eine ganz Reihe von Fastenkuren. Alle haben dabei Ihre Vor- und Nachteile, welche damit beginnen, wie gut sie z.B. in den individuellen Alltag passen.
Scheinfasten oder Keto-Fasten
Ob nun der gesundheitliche Aspekt alleine oder ob er in Kombination mit einer Gewichtsreduktion das Ziel des Fastens ist, wichtig sind in jedem Fall, dass der Körper in den metabolischen Zustand des Hungerns und damit in die Ketose geschickt wird. Dazu muss zwar die Kalorienaufnahme reduziert werden, sie muss aber nicht „komplett“ minimiert werden. Wenn sich die kleinen Mahlzeiten jetzt noch aus hochwertigen Proteinen und Fetten zusammensetzten, ist der Effekt mindestens derselbe als bei herkömmlichen Fastenmethoden.
Wer neben den positiven Fasteneffekten gleichzeitig etwas Gewicht verlieren möchte, ist bei dieser Variante auch an der richtigen Adresse. In diesem Fall kann die Kur einfach verlängert werden – nach Möglichkeit allerdings unter medizinischer bzw. fachkundiger Beratung und Betreuung.
Die gesundheitlichen Vorteile des Fastens bleiben in jedem Fall bestehen. Durch den gezielten und kontrollierten Eintritt in die Ketose können sie sogar verstärkt werden. So gibt es zum Beispiel Studien aus den letzten Jahren, die nachweisen, dass Ketonkörper positive Auswirkungen auf Teile des Immunsystems habe, welche auch an der Entstehung von Typ-2-Diabetes beteiligt sind.
Dazu kommen positive Effekte unter anderem auf den Blutdruck. (Ärztezeitung, 2018, Ketonkörper – vom Feind zum fleißigen Helfer bei der Prävention)
Keto-Fasten und Anti Aging
Nun verbreitet sich in den letzten Jahren zunehmend die Annahme, dass Fasten einen Anti Aging Effekt mit sich bringt. Klingt eigenwillig, ist aber durchaus was dran.
Das wir während der Ketose einen großen Teil unseres Energiebedarfes mit Ketonkörpern decken, ist bekannt. Dem Körper mangelt es an seinem Lieblingstreibstoff (Kohlenhydrate bzw. Glucose) und er schwenkt seinen Fokus auf die Reserven. Dieser Mangel hat allerdings noch einen weiteren, hoch interessanten Effekt. Bildlich gesprochen stellt sich der gesamte Körper auf Mangel ein. Neben dem Abbau der Fettreserven geht er allerdings auch auf die Suche nach allem, was er nicht benötigt bzw. nach allem was „Schrott“ ist. Er räumt auf… Falsch zusammengesetzte oder fehlerhaft Zellteile und -komponenten werden kurzerhand abgebaut und für die Gewinnung neuer Zellen genutzt. Dieser Prozess nennt sich Autophagie und kann sogar darin gipfeln, dass alte und fehlerhafte Zellen kurzerhand abgebaut und als Grundlage für neue Zellen genutzt werden. Kurzum, wir erneuern uns selber!