Bariatrische OP versus Diät
Die Zahl der bariatrischen Eingriffe ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Für viele Übergewichtige (und Typ-2-Diabetes-Patienten) ist ein solcher Eingriff oft die letzte Alternative, um einen nachhaltigen Gewichtsverlust zu erzielen.
Die drei gängigsten Varianten sind der Schlauchmagen, das Magenband oder der Magenbypass. Im Ende zielen alle Varianten aber auf ein und dasselbe Ziel ab – durch einen verkleinerten Magen setzt das Sättigungsgefühl schneller ein, was logischerweise zu einer geringeren Kalorienaufnahme führt.
Nun könnte man meinen, dass mit so einer OP alles geklärt sei. Ein kleiner Eingriff mit garantiertem Erfolg ohne viel Aufwand.
Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Am interessantesten ist aber, dass eine Magen-OP ohne Diät und ohne Umstellung der Ernährung gar nicht funktioniert.
Laut einer Studie der Universität Lund ist der Einfluss der Diäten auf die Verbesserung der Gesundheit und den Gewichtsverlust sogar wesentlich höher als der des bariatrischen Eingriffes. Grob zusammengefasst: 90% Diät, 10% OP. (Link zur Studie im Fachmagazin “Diabetes”: https://doi.org/10.2337/db20-0131)
Für viele Patienten ist der chirurgische Eingriff nach wie vor die effektivste und beste Variante langfristig Gewicht zu reduzieren und zu halten. Aber eine nicht zu verachtende Zahl der Eingriffe käme auch ohne OP, aber mit einem effektiven und betreuten Diät-Programm zu einem vergleichbaren Ergebnis – ohne die potenziellen Langzeitfolgen des Eingriffes.
Zugleich ist sowohl für Patienten als auch für Mediziner die Proweightless-Diät eine sinnvolle und effiziente Ergänzung zum bariatrischen Eingriff.
Während Patienten vor der OP oft eine kurze VLCD (very low calorie diet) durchlaufen müssen, ist es nach dem Eingriff u.a. wichtig, über kleine Mahlzeiten möglichst viele Proteine aufzunehmen. Und wenn wir etwas können dann ist das kleine Mahlzeiten mit hohem Proteinanteil.